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1326. Mai 21. Richenow (Reichenau, actum et datum).

Vig. solemn. corp. Chr.

Nikolaus, Schulz in Reichenau, verkauft unter Zustimmung seiner Gemahlin Agnes und mit dem Rathe treuer Freunde dem Abte Herrn Heinrich von Grüssau und dessen Konvente 4 Mk. jährlichen Zins auf seiner Schenke zu Reichenau, jedoch ohne dass das Stift mit dem Rossdienste oder mit dem Wiederaufbau im Fall eines Abbrennens zu thun haben solle, was vielmehr dem Aussteller überlassen bleibt. Und falls die Schenke so herunterkäme, dass sie überhaupt nicht mehr als 4 Mk. einbrächte, sollte diese 4 Mk. das Kloster vorweg erhalten. Dagegen steht es dem Aussteller frei, den Zins dadurch abzulösen, dass er dem Stifte einen andern von gleichem Werthe verschafft.

Z.: die Landeshuter Bürger Nikolaus Heze und Heinrich Clupfil, Gotfryd Schulz in Neu-Reichenau, Ryschko und Johann der Grosse, Oheime des Ausstellers, Heinrich der Schöne, Heinrich Schulz von Quolsdorf. Da der Aussteller eines Siegels entbehrte, haben die edlen Herren Ripert Unvogel, Heinrich von Buchwalt, Gunczelin Kule und Johann Erbvogt in Landeshut ihre Siegel angehängt und sind Zeugen gewesen.


In dem ältesten Grüssauer Kopialbuch aus dem XIV. Jahrhundert auf dem Breslauer Staatsarchiv D 176, f. 39.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 18, 1898; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1316 - 1326. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.